Spezielle Psychotraumatherapie

Diese Therapieform richtet sich an traumatisierte PatientInnen, Personen, die Erfahrungen von bedrohlicher Gewalt, Angst um ihr Leben oder auch bestürzender Beschämung, tiefer Verstörung gemacht haben. Hierzu können auch Erlebnisse als Zeuge eines Verbrechens, ohne selbst Opfer zu sein, zählen.

Die Therapie läuft in verschiedenen, aufeinander aufbauenden Phasen ab, wobei letztlich die Integration des belastenden Traumamaterials und Neuorientierung als Ziel stehen. Nach der Phase der Diagnostik, einschließlich einer testpsychologischen Untersuchung und Aufklärung über Zusammenhänge des Erlebten mit dem gegenwärtigen Empfinden, folgt die Phase der Stabilisierung. Erst wenn eine entsprechende „innere“ wie „äußere“ Sicherheit hergestellt ist, erfolgt eine Konfrontation mit dem/den traumatisierenden Ereignis. Neben der verhaltenstherapeutischen Exposition, der Screen- und Bildschirmtechnik, kommt ebenso EMDR (Eye Movement Desenstization and Reprozessing) zur Anwendung. Dieser Behandlungsphase schließt sich eine Integrationsphase an. In dieser Trauer-, aber vor allem Neuorientierungsphase werden zukunftsorientiert neue Möglichkeiten entwickelt und geprüft. Ziel ist die Integration des Erlebten im jetzigen und zukünftigen Leben.

Traumatherapie ist ein schrittweises Vorgehen, wobei sich in der Praxis zeigt, je früher im Leben, je häufiger o.g. Erfahrungen gemacht wurden, umso komplexer stellt sich der Behandlungsverlauf dar. Das Störungsbild steht dann häufig mit vielfältigen Kombinationen zu anderen Störungsbildern (wie Angst- oder depressiven Störungen, Schmerzstörungen, somatoforme Störungen, Impulskontrollstörungen – z.B. selbstschädigendes Verhalten -, komplexe Traumafolgestörungen, dissoziative Störungen). Entsprechend muss hier von einem längeren Behandlungsintervall ausgegangen werden.